Informatik

Qualifikationsphase 2

Erkennende Automaten

Echelon ist der Name eines Spionagenetzes. Zunächst war es nur dazu gedacht, die militärische und diplomatische Kommunikation der Sowjetunion und ihrer Verbündeten abzuhören. Heute wird das System zur Suche nach terroristischen Verschwörungen, Aufdeckungen im Bereich Drogenhandel und als politischer und diplomatischer Nachrichtendienst benutzt. Seit Ende des Kalten Krieges dient dieses System auch der Wirtschaftsspionage. Das Echelon-System ist im Aufbau einfach.  Die Mitgliedsstaaten stellen Abhörstationen und Weltraumsatelliten auf, um Satelliten-, Mikrowellen- und Mobilfunk-Kommunikation abzuhören. Die eingefangenen Signale werden durch eine Reihe Supercomputer verarbeitet, die darauf programmiert wurden, Zieladressen, Wörter, Sätze oder sogar individuelle Stimmen zu erkennen. Dabei ist es mittlerweile sogar möglich, nach ganzen Sachverhalten zu suchen und nicht nur nach einzelnen Schlagwörtern.
Erkennende Automaten sind Maschinen, die Zeichenfolgen analysieren. Sie produzieren keine Ausgaben.

Für drei Beispielen sollen erkennende Automaten entwickelt werden:
1. Schiffe in Seenot senden SOS. Unser Automat soll aus einer Zeichenfolge die Notruffolge W...---...W erkennen. Das W soll ein Worttrennzeichen symbolisieren.
2. Ein erkennender Automat soll gleichzeitig nach den Begriffen ER, SIE und ES suchen.
3. Gesucht ist ein erkennender Automat, der Dualzahlen erkennt, die eine ungerade Anzahl von Einsen enthalten.

Im Unterschied zu den Mealy-Automaten des vorherigen Kapitels verfügen erkennende Automaten über keine Ausgabe. Sie akzeptieren und erkennen die Eingabe und signalisieren durch ihren Zustand das Ergebnis nach außen. In der Regel werden Symbole (Buchstaben) als Eingabe benutzt. Mathematisch wird er durch das folgende 5-Tupel (Σ, S, s0, δ, F) beschrieben, wobei gilt:

Σ ist das Eingabealphabet (eine endliche nicht leere Menge von Symbolen),
S ist eine endliche nicht leere Menge von Zuständen,
s0 ist der Anfangszustand und ein Element aus S,
δ ist die Zustandsübergangsfunktion: δ: S x Σ → S,
F ist die Menge von Endzuständen und eine (möglicherweise leere) Teilmenge von S.

 

Beispiel 1 SOS:

cxv 

sdsd

Beispiel 2 ER SIE ES:
(zur besseren Übersicht sind alle anderen Buchstaben ausgelassen worden)

gd 

sfs

Beispiel 3:

ee