Qualifikationsphase 1
Unified Modelling Language (UML)
Klassen und Verwaltungsbeziehungen lassen sich durch geeignete Diagramme und Übersichten darstellen. UML ist eine Sammlung von Hilfsmitteln, Diagrammen, Strukturierungselementen und Entwurfsvorgaben zur Unterstützung und Dokumentation objektorientierter Programmierung.
Klassendiagramme
Ein Klassendiagramm enthält den Namen der Klasse, Attribute und Methoden. Attribute sind charakterisiert durch Namen und Schutzklasse. Methoden sind gekennzeichnet durch Namen, Schutzklasse, Parameterliste und Art der Methode. Die Schutzklassen, mit denen im Augenblick im Unterricht gearbeitet wird, sind Public, Private und Protected. In Klassendiagrammen werden diese durch +, - und # dargestellt. Für das im Unterricht entwickelte Projekt "Reaktionstest" sieht das Klassendiagramm beispielsweise wie folgt aus:
| TMain |
| + BtTestreihe: TButton + BtReaktionstest: TButton + TiTimer: TTimer + EdReaktionszeit: TEdit + LbReaktionszeit: TLabel - Ampel: TAmpel - Start: Integer - Stop: Integer |
| + BtTestreiheClick() + BtReaktionstestClick() + FormKeyDown() + TiReaktionTimer() |
Schutzklassen
Innerhalb der aktuellen Klasse kann auf alle Schutzklassen zugegriffen werden. Der Benutzer eines Objekts kann nur auf diejenigen Bestandteile zugreifen, die vom Entwickler unter der Schutzklasse Public eingetragen wurden. Er hat keinen Zugriff auf Attribute oder Methoden der Schutzklasse Private. Die Schutzklasse Protected bedeutet für den Entwickler einer Unterklasse dasselbe wie Public, für den Benutzer der Klasse dasselbe wie Private.
Beziehungen
Mithilfe von UML lassen sich auch Verwaltungsbeziehungen zwischen Objekten darstellen. Im Projekt Reaktionstest hat das Formular Main die Objekte TEdit, TButton und TLabel. Das Formular verwaltet sie; d.h. es ist für ihre Existenz verantwortlich (Hat-Beziehung). Diese Aggregation wird in einem Klassendiagramm durch eine Verbindungslinie mit einer Raute an dem einem Ende (Besitzer) und einem Pfeil an dem anderen Ende (verwaltetes Objekt) gekennzeichnet. Zahlen an den Linien drücken die Kardinalität der Beziehung aus. Besonders häufig treten die 1:1 und die 1:n Beziehung auf.
Wird aus einer allgemeinen Klasse eine spezielle Klasse abgeleitet, erbt die abgeleitete Klasse alle Eigenschaften und Methoden der Oberklasse. Ein Exemplar der Unterklasse ist auch ein Exemplar der Oberklasse (Ist-Beziehung). In den UML-Diagrammen wird eine Ist-beziehung durch eine Linie mit Pfeil gekennzeichnet. Dabei verweist der Pfeil auf die Oberklasse.
